Pressemitteilung vom 19.10.22

Bundesweiter Aktionstag zur Rettung der Sprach-Kitas am 19. Oktober

Zum heutigen Aktionstag zur Rettung der Sprach-Kitas fordern Hamburger Kita-Anbieter Bund und Länder auf, sich schnellstmöglich auf eine verlässliche Finanzierung und eine Fortsetzung der Sprach-Kitas zu einigen. Unter dem Motto „Spannt den Rettungsschirm auf und gebt den Sprach-Kitas eine Perspektive“ fand heute eine bunte Aktion vor der Zentralbibliothek statt.

Knapp 300 Sprach-Kitas in Hamburg und mit ihnen die zusätzlichen Fachkräfte und nicht zuletzt die Kinder und Eltern warten auf Gewissheit darüber, ob es über das Jahr 2022 hinaus für sie als Sprach-Kitas weitergeht.

Wie wichtig die Sprach-Kitas sind, zeigt der Erfolg der bundesweiten Petition, die sich für die Fortführung und Verstetigung der Sprach-Kitas einsetzt. Mit über 275.000 Unterzeichnungen ist sie eine der erfolgreichsten der vergangenen 15 Jahre. Passiert ist jedoch seither wenig, Bund und Länder schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu und verspielen damit wichtige Zeit, so die Kita-Anbieter.

Ulrike Muß, Geschäftsführerin der Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas: „In einem Jahr, in dem so viele Menschen nach Deutschland geflüchtet sind wie noch nie, in dem die Pandemie immer noch stark den Alltag unserer Bildungseinrichtungen beeinflusst, in dem sich der Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung deutlich zeigt, muss zu erwarten sein, dass eine politische Einigung darüber hergestellt wird, wer die so elementar wichtige Förderung der Sprachlichen Bildung in den Kitas weiter übernehmen kann und wie das geschehen soll. Die derzeitige Unklarheit geht zu Lasten der Perspektive vieler Fachkräfte und der Situation in den Einrichtungen – und damit vor allem zu Lasten der Kinder, die in den vergangenen Jahren so sehr vom Bundesprogramm „Sprach-Kitas - Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ profitiert haben!

Kristin Alheit, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg: „In Hamburg haben über 40 Prozent der Kita-Kinder eine Migrationsgeschichte und nur in gut einem Drittel dieser Familien wird zuhause vorrangig Deutsch gesprochen. Diese Kinder profitierten in den vergangenen Jahren ganz besonders vom Bundesprogramm Sprach-Kitas. Wir erwarten nun von Bund und Ländern, dass sie umgehend eine Lösung zur Rettung der Sprach-Kitas auf den Tisch legen, damit nicht noch mehr Fachkräfte und Wissen in den Einrichtungen verloren gehen. Dieser Verlust würde zu Lasten der betreuten Kinder und Familien in den Kitas gehen und muss unbedingt von der Politik gestoppt werden.“

Die Kampagne „Sprach-Kitas retten“ begleitet die Sitzung im Haushaltsausschuss des Bundestags am heutigen 19. Oktober mit einem bundesweiten Aktionstag. In Hamburg machen die Sprach-Kitas nicht nur mit der Aktion vor der Zentralbibliothek auf sich aufmerksam, sondern auch mit einer Social-Media-Kampagne.

In Hamburg unterstützen der Paritätische Hamburg, die Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas, Kindermitte Hamburg, das Diakonische Werk Hamburg, der Alternative Wohlfahrtsverband SOAL sowie der Landeselternausschuss (LEA) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Aktion.